Arbeitsschutz im Büro: Mehr als nur eine gesetzliche Pflicht
Wenn von Arbeitsschutz die Rede ist, denken viele zuerst an Produktionshallen, Baustellen oder den Umgang mit gefährlichen Stoffen. Doch Arbeitsschutz im Büro ist ebenso wichtig – auch wenn Gefährdungen dort weniger sichtbar sind. Fehlbelastungen, Stress, schlechte Luftqualität oder unzureichende Ergonomie verursachen jährlich Tausende krankheitsbedingte Ausfälle.
Laut dem BKK Gesundheitsreport 2023 machen Muskel-Skelett-Erkrankungen und psychische Belastungen den Großteil der Arbeitsunfähigkeiten aus – beides typische Folgen unzureichender Arbeitsbedingungen in Büroberufen. Gleichzeitig arbeiten in Deutschland mehr als 33 Millionen Menschen regelmäßig mit Computern oder computergesteuerten Geräten und Maschinen. (Statistisches Bundesamt).
Trotzdem halten sich hartnäckig Irrtümer, die zu vermeidbaren Gesundheitsrisiken und Compliance-Lücken führen. In diesem Beitrag klären wir fünf der häufigsten Mythen auf – und zeigen, wie Unternehmen präventiv, wirtschaftlich und gesetzeskonform handeln können.
Mythos 1: „Im Büro gibt es kaum gesundheitliche Risiken“
Warum das nicht stimmt:
Die Vorstellung, das Büro sei ein sicherer Ort ohne relevante Gesundheitsrisiken, ist trügerisch. Stundenlanges Sitzen, schlechte Lichtverhältnisse, mangelnde Bewegung und Stressfaktoren wie hohe Arbeitsdichte oder fehlende Pausen führen zu ernsthaften Beschwerden. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) weist regelmäßig darauf hin, dass körperliche und psychische Fehlbelastungen im Büroumfeld eine zentrale Ursache für Krankmeldungen sind.
Was Arbeitgeber tun sollten:
Setzen Sie gezielte Maßnahmen um, um Belastungen frühzeitig zu erkennen und zu reduzieren. Dazu gehören:
Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung
Regelmäßige Gefährdungsbeurteilungen – auch für psychische Belastungen
Schulungen und Unterweisungen zu gesundem Arbeiten
Digitale Tools zur Dokumentation und Umsetzung von Schutzmaßnahmen
Mythos 2: „Arbeitsschutz kostet nur Geld “
Warum das nicht stimmt:
Investitionen in den Arbeitsschutz sind kein Kostenfaktor, sondern ein Erfolgshebel. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) belegt: Jeder Euro, der in Sicherheit und Gesundheit investiert wird, kann eine Rendite von bis zu 2,20 € bringen – etwa durch reduzierte Fehlzeiten, weniger Fluktuation und höhere Mitarbeiterzufriedenheit. (Return on Prevention – DGUV Report)
Was Arbeitgeber tun sollten:
Arbeitsschutz im Büro lässt sich effizient und wirtschaftlich gestalten – insbesondere durch digitale Lösungen. So sparen Sie nicht nur Zeit und Ressourcen, sondern erhöhen gleichzeitig die Wirksamkeit Ihrer Maßnahmen. Digitale Gefährdungsbeurteilungen, Schulungen oder Unterweisungen lassen sich unkompliziert in den Arbeitsalltag integrieren – besonders mit skalierbaren Lösungen wie von Workaya.
Mythos 3: „Ergonomie ist Privatsache – Rückenschmerzen kommen vom falschen Sitzen“
Warum das nicht stimmt:
Die ergonomische Gestaltung von Bildschirmarbeitsplätzen ist klar im Arbeitsschutzgesetz (§ 3 ArbSchG) geregelt. Unpassende Stühle, nicht höhenverstellbare Tische oder fehlende Bildschirmergonomie sind nicht nur unkomfortabel, sondern gesundheitsgefährdend.
Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse (2022) berichten über 50 % der Büroangestellten über regelmäßige Rückenschmerzen – eine der häufigsten Ursachen für Arbeitsausfälle in Deutschland.
Was Arbeitgeber tun sollten:
Ergonomie muss strategisch umgesetzt und regelmäßig überprüft werden:
Ausstattung mit ergonomischen Arbeitsmitteln (z. B. höhenverstellbare Schreibtische, Bürostühle mit Lendenwirbelstütze)
Schulungen zur richtigen Sitzhaltung und Arbeitsplatznutzung
Digitale Ergonomie-Assessments, um individuelle Bedarfe zu erkennen
Mythos 4: „Psychische Belastungen kann man nicht messen“
Warum das nicht stimmt:
Psychische Belastungen sind messbar – und ihre Erfassung ist Pflicht. Seit 2013 müssen alle Arbeitgeber im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung auch psychische Belastungen berücksichtigen (§ 5 ArbSchG). Vernachlässigung kann nicht nur zu Reputations- und Gesundheitsrisiken führen, sondern auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Was Arbeitgeber tun sollten:
Führen Sie regelmäßige, anonymisierte Mitarbeiterbefragungen durch
Nutzen Sie strukturierte Erhebungsinstrumente (z. B. COPSOQ oder digitale Tools)
Erarbeiten Sie konkrete Maßnahmenpläne auf Basis der Ergebnisse
Binden Sie Führungskräfte aktiv in die Prävention ein
Mythos 5: „Für das Homeoffice gilt der Arbeitsschutz nicht“
Warum das nicht stimmt:
Auch im Homeoffice gilt das Arbeitsschutzgesetz. Arbeitgeber sind verpflichtet, Gefährdungen zu beurteilen und Mitarbeitende bei der Einrichtung sicherer Arbeitsplätze zu unterstützen – unabhängig vom Ort der Tätigkeit.
Was Arbeitgeber tun sollten:
Erfassen Sie Arbeitsplätze im Homeoffice im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung
Bieten Sie ergonomische Unterstützung auch für mobile Arbeit an
Führen Sie digitale Unterweisungen durch
Nutzen Sie Tools, mit denen Mitarbeitende eigenständig ihren Arbeitsplatz prüfen können
Die Lösung von Workaya bietet flexible Module, um den Arbeitsschutz im Homeoffice einfach umzusetzen – ohne zusätzlichen administrativen Aufwand.

Fazit: Klare Fakten statt Mythen – für mehr Sicherheit durch Arbeitsschutz
Arbeitsschutz im Büro ist weder überflüssig noch optional – sondern zentral für Gesundheit, Motivation und langfristige Produktivität. Wer verbreitete Irrtümer erkennt und aktiv handelt, schafft ein sicheres, leistungsförderndes Arbeitsumfeld.
Mit Workaya setzen Sie alle gesetzlichen Anforderungen einfach, digital und nachhaltig um – und schaffen so die Basis für gesunde, zufriedene Teams.
Nutzen Sie den Arbeitsschutz als strategischen Vorteil – statt ihn als Pflicht zu sehen.
Wenn Sie mehr über solche Themen erfahren möchten oder eine individuelle Beratung wünschen, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme. Wir unterstützen Sie gerne dabei, die Arbeitsmedizin und den Arbeitsschutz in Ihrem Unternehmen zu fördern und nachhaltig weiterzuentwickeln.
