Wenn Sie in Ihrem Unternehmen vor allem Office-Arbeitsplätze haben (also nicht in Produktionsstätten tätig sind), stellen Sie sich vielleicht die folgenden Fragen:
- Welche Auswirkungen hat das „New Work“-Konzept mit Homeoffice und Remote Work auf mein Unternehmen und den gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitsschutz?
- Brauche ich überhaupt Arbeitsschutz in der Wissensarbeit? Was passiert, wenn ich keine Arbeitsschutzmaßnahmen umsetze?
Spätestens seit der Corona-Pandemie hat sich die Arbeitswelt in Büroumgebungen drastisch verändert. Der klassische, stationäre Büroarbeitsplatz tritt zunehmend in den Hintergrund, während flexibles und mobiles Arbeiten an Bedeutung gewinnen. Wissensarbeit, die früher nur an einem festen Arbeitsplatz im Bürogebäude verrichtet wurde, findet heute im Homeoffice, beim Kunden oder sogar im Café statt. Diese Flexibilität bringt neue Herausforderungen im Arbeitsschutz mit sich, die Unternehmen meistern müssen.
New Work und Arbeitsschutz – Wie passt das zusammen?
Unternehmen stehen häufig vor der Herausforderung, den gesetzlichen Arbeitsschutz für ihre Mitarbeitenden auch in neuen Arbeitsmodellen zu gewährleisten. Ein traditionelles Modell, bei dem beispielsweise der Betriebsarzt feste Sprechstunden im Büro anbietet, funktioniert bei flexiblen Arbeitsmodellen nicht mehr. Wenn Mitarbeitende an unterschiedlichen Orten arbeiten, wie lässt sich dann ein sicherer und gesunder Arbeitsplatz gewährleisten?
Die Lösung liegt in der Digitalisierung des Arbeitsschutzes. Mit digitalen Tools, wie sie etwa die Workaya GmbH anbietet, können betriebsärztliche und sicherheitstechnische Maßnahmen flexibel erbracht werden – ganz gleich, ob Ihre Mitarbeitenden vor Ort, im Homeoffice oder mobil arbeiten. Die digitale Bereitstellung von Unterweisungen, Telemedizin, arbeitsmedizinischen Vorsorgen und der Zugang zu Fachkräften für Arbeitssicherheit ermöglicht es Unternehmen, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu fördern.
Welche Gefährdungen gibt es in der Wissensarbeit?
Viele Führungskräfte fragen sich, ob im Office-Bereich überhaupt Gefährdungen bestehen. Der Gesetzgeber stellt klar: Arbeitsschutz ist unabhängig von der Art der Gefährdung verpflichtend. Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), das Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) und andere Vorschriften verlangen eine Gefährdungsbeurteilung und die Umsetzung geeigneter Maßnahmen. Verstöße können mit Bußgeldern bis zu 30.000 Euro geahndet werden oder in schweren Fällen sogar zu Freiheitsstrafen führen (§ 25 ArbSchG).
Obwohl die Risiken in der Wissensarbeit geringer sein mögen als in der Produktion, gibt es dennoch typische Gefährdungen, wie:
Ergonomische Belastungen:
Langes Sitzen in einer ungünstigen Körperhaltung führt häufig zu Rückenbeschwerden. Diese sind eine der Hauptursachen für Arbeitsausfälle und können durch ergonomische Arbeitsplatzgestaltung reduziert werden (BAuA– Rückenerkrankungen).Belastungen durch Bildschirmarbeit:
Die Arbeit am Bildschirm kann zu Sehstörungen und Kopfschmerzen führen. Die Bildschirmarbeitsplatzvorsorge (ehemals G37) unterstützt Mitarbeitende bei der ergonomischen Gestaltung ihres Arbeitsplatzes (DGUV Regel 115-401).Psychische Belastungen:
Psychische Belastungen nehmen in der Wissensarbeit zu. Laut dem DAK-Gesundheitsreport 2022 stiegen die psychisch bedingten Fehltage in den letzten 10 Jahren um 40 %. Hauptursachen sind Arbeitsverdichtung, ständige Erreichbarkeit und unklare Leistungserwartungen (DAK Psychreport 2022).
Warum ist Arbeitsschutz auch in der Wissensarbeit wichtig?
Arbeitsschutz sorgt nicht nur für die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeitenden, sondern wird auch als wertschätzend wahrgenommen. Unternehmen, die sich um das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden kümmern, können das Vertrauen und die Loyalität der Belegschaft stärken. Eine gesunde Arbeitsumgebung trägt zur Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden bei und fördert die Produktivität.
Fazit: Arbeitsschutz als Erfolgsfaktor für Unternehmen
Auch in einer flexiblen Arbeitswelt bleibt der Arbeitsschutz ein zentrales Element. Die digitale Umsetzung von Arbeitsschutzmaßnahmen ermöglicht es Unternehmen, ihre gesetzlichen Verpflichtungen zu erfüllen und gleichzeitig eine gesunde und produktive Arbeitsumgebung zu schaffen – angepasst an die besonderen Anforderungen der Wissensarbeit und „New Work“.
Wenn Sie mehr über dieses Thema erfahren möchten oder eine individuelle Beratung wünschen, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme. Wir unterstützen Sie gerne dabei, die Gesundheit und Sicherheit in Ihrem Unternehmen zu fördern und nachhaltig weiterzuentwickeln.
